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04
Jan
2021

MPA NRW Quality Label

ESTA ROHR GLÄNZT WELTWEIT ALS ERSTES UNTERNEHMEN MIT EINEM ZERTIFIZIERTEN EDELSTAHL-ROHRSYSTEM FÜR HEIZUNGSINSTALLATIONEN UND DIE INDUSTRIE.

Zusammen mit dem Materialprüfungsamt NRW haben wir erstmalig einen Zertifizierungs- und Prüfstandard für ein Edelstahl-Rohrsystem für Heizungsinstallationen, Kühlkreisläufe und vergleichbare Anwendungen entwickelt.

Ausgangspunkt hierfür war unser Edelstahl-Rohrsystem SH für Heizungs- und Industrieinstallationen aus der hauseigenen simplesta® -Produktserie.

Bevor unsere simplesta-Herstellersysteme entstanden, glänzten wir mit der Rohrproduktion von Trinkwasserrohren aus nichtrostendem Stahl. Über die Jahre entwickelten wir ein Herstellersystem aus Rohren, zugehörigen Pressverbindungen und Verarbeitungswerkzeugen für die Trinkwasserinstallation – das simplesta®-Edelstahl-Rohrsystem ST. Das Materialprüfungsamt Nordrhein-Westfalen (MPA NRW) überwacht dabei traditionell, als vom Deutschen Verein des Gas- und Wasserfaches (DVGW) anerkanntes Prüflaboratorium für wasserfachliche Produkte, schon seit über 25 Jahren die Übereinstimmung der von uns gefertigten Leitungssysteme mit den Richtlinien und anzuwendenden Normen des DVGW.


Inzwischen bieten wir als Ergänzung der Trinkwasserprodukte ein weiteres Edelstahlsystem aus einem neuen ferritischen Rohrwerkstoff mit der Werkstoffnummer 1.4520 und zugehörigen Pressverbindern an – das simplesta®-Edelstahl-Rohrsystem SH. Dieses System ist dezidiert für Anwendungen in der Heizungstechnik und für geschlossene Wasserkreisläufe vorgesehen. Wie alle Rohrleitungen für diesen Anwendungsbereich, fällt das System nicht unter zertifizierungspflichtige europäische oder nationale Überwachungen. Die technische Auslegung und die kontinuierliche Produktionsüberwachung bestimmen damit ausschließlich wir als Hersteller in eigener Verantwortung. Beim MPA NRW besteht jedoch die Möglichkeit sogenannter freiwilliger Zertifizierungen.

Nach intensiver Beratung durch das MPA NRW haben wir uns dafür entschieden, das Rohrsystem SH einer freiwilligen Produktzertifizierung zu unterziehen. Damit soll für unser simplesta®-Edelstahl-Rohrsytem SH bestätigt werden, dass der Hersteller mehr getan hat, als lediglich nationale oder internationale Normen einzuhalten. Der Nutzen für Planer, Kunden und Verarbeiter besteht neben der Gewissheit, dauerhaft geprüfte Qualität zu erhalten, auch darin, dass im Schadensfall der Nachweis leichter zu erbringen ist, dass die verwendeten Produkte den anerkannten Regeln der Technik entsprechen. Für die Umsetzung wurde zunächst ein Zertifizierungsprogramm „Längsnahtgeschweißte Rohre und Pressverbinder aus nichtrostenden Stählen für den Einsatz in der Heizungsinstallation“ (MPA NRW ZP 22-03) mit den grundlegenden Festlegungen wie zum Beispiel normativen Dokumenten, Anforderungen an Produkte, werkseigene Produktionskontrolle, Erstprüfung, Eigenüberwachung und regelmäßige Fremdüberwachung erstellt. Hinzu kam dann ein entsprechender Prüfplan (MPA NRW ZP 22-0-0001), in dem die einzelnen Prüfungen detailliert aufgeführt wurden.

Nach gut eineinhalb Jahren Vorbereitungszeit wurden dann die praktischen Prüfungen gestartet.

Die Basisaufgaben, nämlich die Beurteilung der betrieblichen, personellen und prüftechnischen Voraussetzungen und die fachliche Beurteilung der werkseigenen Produktionskontrolle, konnten zügig positiv abgeschlossen werden. Diese Themen sind für uns als traditionellem Trinkwasser- und Prozessrohrhersteller sowie Automobilzulieferer natürlich kein Neuland. Breiteren Raum, vor allem unter zeitlichen Aspekten, nahmen die Produktprüfungen ein. Hier vor allem der sogenannte Temperaturwechseltest. Hinsichtlich der Bedingungen wurde ein Heizkreis mit offener Kompressordruckhaltung und einem Ausgleichsgefäß ohne Membran konzipiert („worst case“). Das Füllwasser wurde in der Folge entsprechend der VDI 2035 Blatt 2 salzarm konditioniert und mit einem Korrosionsschutzmittel versehen. Somit konnte gleichzeitig die Beständigkeit der Dichtringe aus EPDM auch gegen das aufbereitete Wasser geprüft werden. Da der Test natürlich in einem im Vergleich zur echten Nutzungsdauer kurzen Zeitraum stattfand, wurden die Bedingungen gegenüber einem tatsächlichen Heizbetrieb deutlich verschärft, um mögliche Alterungsprozesse der Dichtringe zu erkennen. Konkret wurden immer abwechselnd 2.500 Zyklen zu 15 Minuten mit Heißwasser 93°C und 2.500 Zyklen zu 15 Minuten Kaltwasser mit 20°C gefahren. Der Wechsel von heiß zu kalt und zurück musste dabei jeweils in unter einer Minute vollzogen werden. In einer echten Heizungssteuerung werden eine möglichst geringe Vorlauftemperatur und eine gleitende Regelung angestrebt, was die Dichtelemente natürlich weit weniger belastet. Mit der im Zeitraffer über 1.250 Stunden Prüfzeit durchlaufenen Wechselbeanspruchung ist daher anzunehmen, dass das Rohrsystem die in der Gebäudetechnik oft angesetzte Nutzungsdauer von 50 Jahren sicher erreicht beziehungsweise übertrifft. Dem nichtrostenden Stahl an sich macht der Temperaturwechsel natürlich auch auf die Dauer nichts aus.

Zum Abschluss wurde die Störfallsicherheit für Festbrennstoffkessel (Ansprechen der Sicherheitsvorrichtung) von 95°C über 60 Minuten nachgewiesen. Auch andere in der Anwendung möglicherweise auftretende Belastungen wurden im Rahmen des Prüfprogramms betrachtet und dabei eigentlich real vorkommende Werte stets mit mehrfachen Sicherheitszuschlägen übertroffen:
Sicherheit gegen Unterdruckbildung von -0,8 bar über eine Stunde, dann gegen Überdruck mit 15 bar bei 93°C gefolgt von 25 bar bei 20°C für jeweils 48 Stunden. 10.000 Druckstöße von 1 bis 20 bar wurden absolviert. Bei einem Überdruck von 15 bar wurden 1.000.000 Schwingungen mit einer Frequenz von 20 pro Sekunde an mit Pressverbindern hergestellten, U-förmigen Leitungsstücken aufgebracht. Anforderung war immer, dass die Verbindungen bei diesen Belastungen sicher und dicht sind. Vollständig war die Überprüfung aber erst, als auch die klassischen Messungen an einer Vielzahl von Teilen absolviert waren. Hier ging es um Maßhaltigkeiten und Übereinstimmungen mit den eingereichten Zeichnungen. Auch der Stahl wurde analysiert und musste von den Stahlwerken mit Attest belegt sein. Ergänzt wurde das Prüfprogramm unter anderem von Werkstoffprüfungen wie Zug- und Aufweitversuchen, Tests auf Beständigkeit gegen interkristalline Korrosion, Biegeversuchen oder Prüfungen des Oberflächenzustands.

Damit die vereinbarten Qualitäten dauerhaft erhalten bleiben, gehört bei der Erlaubnis, das Quality Label zu führen, ein Überwachungsvertrag mit dem MPA NRW zwingend dazu. Dort sind die grundlegenden rechtlichen Rahmenbedingungen festgelegt.

Versuchsuebersicht1

Besonders wichtig ist, dass im Herstellerwerk und in den Lägern des Herstellers dem MPA NRW jederzeit unangemeldet Zugang ermöglicht wird. Dabei ist Probenentnahme zu gewähren und der Zugang zu technischen Dokumentationen und Aufzeichnungen zu geben. Weiterhin muss eine Historie über alle Kundenbeschwerden in Bezug auf die Einhaltung der Zertifizierungsanforderungen geführt werden, die dem MPA NRW zur Kontrolle auszuhändigen ist.

Mit diesem Bündel an Maßnahmen wie Erstprüfung, regelmäßiger Fremdüberwachung sowie der kontrollierten Fertigung mit Gegenkontrolle der Rohre und Pressverbinder wird Handel, Planern, Verarbeitern und Bauherren nun auch für Heizungsinstallationen und geschlossene Wasserkreisläufe ein besonderes Niveau an Sicherheit und Qualität geboten, das sich in vielen Punkten von nicht zertifizierten Produkten abhebt.

Erfahren Sie mehr über das simplesta®-SH-Leistungsversprechen.

Dies ist ein Beitrag aus unserem Kundenmagazin „esta INFORMIERT: Das Edelstahlrohr-Magazin"

Über uns

Seit 40 Jahren fertigen wir in unseren Werken Stahl- und Edelstahlrohre. Als deutscher Rohrhersteller verpflichten wir uns, Produkte höchster Qualität anzubieten. Auf www.esta-rohr.de können Sie, neben unserer Edelstahlrohr-Fertigung, weitere Esta Rohr-Geschäftsfelder kennenlernen.

Wie Sie uns erreichen

Esta Rohr GmbH
Eisenhüttenstraße 11-17
D-57074 Siegen Kaan-Marienborn
Germany

Hotline: +49 (0)271/ 6909-0

E-Mail: info@esta-rohr.de

 

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